Spielen mit den Naturgewalten
Der Kampf mit dem Wind
Kiten - damals noch Drachensteigen genannt - bedeutet für mich mehr als einfach nur eine Leine festzuhalten. Insbesondere wenn der Kite etwas größer ist. Beim Kiten kann man zwischen verschiedenen Sportarten und Kitetypen unterscheiden.
Warum ist Kiten mehr, als nur die Leinen festzuhalten? Nunja, natürlich gehört zum Kiten auch die Leinen festzuhalten, bei starkem Wind wird dies sogar anstrengend bis unmöglich, aber Powerkiten ist das gewusste Spiel mit dem Wind. Eine Mischung aus Technik, köperlicher Fitness und Gewusst-Wie. Diese drei Punkte möchte ich kurz beleuchten:
Es gibt sogenannte Einleinerdrachen, wie sie jeder sicher aus der Kindheit kennt und Mehrleinerdrachen. Bei letzteren erhält man durch die verschiedenen Leinen die Möglichkeit die Richtung und Fluggeschwindigkeit des Kites zu steuern. Und damit wird's interessant! Bei Kites mit vier Leinen lässt sich der Kite auf viele unterschiedliche Arten fliegen, zudem lässt sich so die Zugraft regulieren.
Was genau ist Powerkiten?
Powerkiting ist im Gegensatz zum Drachensteigen das bewusste Spielen und Kräftemessen mit dem Wind und dazu gehört auch, das Kiten bis zur Extremsportart ausgelebt werden kann. Powerkites sind typischerweise größer und stabiler als "normale" Kites. Man kann Powerkites mit Kitebuggys am Stand oder mit ATBs (ähnlich Skateboards) kombinieren. Mein Powerkite kann pro Hauptleine ein Gewicht von 120kg halten. Also auch bei stärkerem Wind wird man eher von den Füßen geworfen, als das die Leinen reißen. Meinen Scout 3.0 kann ich ab Windgewschwindigkeiten von Beaufort 4 bis 7 gut fliegen. Über Windstärke 7 sind mir die Kräfte zu stark und lasse den Kite lieber am Boden.
Technische Details
Ich habe mir einen HQ Scout 3.0 zugelegt, also eine "Kitematte" Modell Scout vom Hersteller HQ mit 3² Meter Fläche. Das ist im Prinzip einer der kleinsten Kitematten die es gibt, aber für mein geringes Körpergewicht und die meist geringen Winde um Braunschweig ist dieser bestens für mich geeignet.
Ist das eigentlich wie Kitesurfen?
Sicherlich hast Du schon einmal Kitesurfer oder Paraglider (Gleitschirmflieger) gesehen; auch das sind im Prinzip ganz normale Mehrleinerdrachen, natürlich sind sie speziell für den Einsatzzweck angepasst. Drachen zum Kitesurfen (Tubekites) sind beispielsweise mit aufblasbaren Luftröhren (den Tubes) ausgestattet, sodass der Drache auf jedem Fall auf dem Wasser schwimmt. Gleitschirme zum Fliegen haben besondere Anforderungen an Tragkraft und Stabilität.
Ein Sport als Hobby
Sport zu machen ist wichtig für den Köper, aber auch um geistig abschalten zu können. Radfahren, Wandern oder sogar Geocachen - alles toll, aber manchmal muss es eben mehr sein. Wichtig bei jedem Sport ist natürlich sich regelmäßig damit zu beschäftigen und daran Spaß zu haben - und ich kann Kiting voll und ganz dafür empfehlen.
Ein Artikel von Tim Lüdtke
Veröffentlicht
am 18.01.2018